Vor einigen Tagen ist das Sozialgericht Kassel vom alten Standort am Ständeplatz in das neue Justizzentrum in der Goethestraße umgezogen. Das dortige frühere Finanzamt wurde umfassend umgebaut und saniert und soll zukünftig ein Fachjustizzentrum für das Sozialgericht, das Verwaltungsgericht und den Verwaltungsgerichtshof bilden.
Ich hatte heute meine erste mündliche Verhandlung dort und war doch sehr gespannt auf die neuen Räume. Mein erster Eindruck ist positiv, auch was die Sitzungssäle angeht. Allerdings merkt man, dass die Renovierungsarbeiten noch lange nicht abgeschlossen sind, das Erdgeschoss hat noch deutliches Baustellen-Flair.
In der Verhandlung ging es um ein Schwerbehinderten-Verfahren einer Minderjährigen, die neben einem höheren Behindertengrad insbesondere das Merkzeichen B (Erforderlichkeit einer ständigen Begleitung durch eine dritte Person) erhalten möchte. Wie erwartet konnte man sich auf eine sehr emphatische Verhandlungsführung durch den Vorsitzenden Richter verlassen. Wie ich meine, eine äußerst wichtige Eigenschaft von Sozialrichtern.
Ob wir Erfolg hatten, werden wir erst später erfahren, da das Urteil des Gerichts in dieser vollkommen offenen Angelegenheit heute ausnahmsweise nicht direkt nach der Sitzung erfolgte.